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St. Augustinus

Ein bereits bestehender Plan, im Norden Bad Godesbergs eine neue Kirche zu bauen, konkretisiert sich 1951 mit der Gründung eines Kirchbauvereins, dessen Leitung Kaplan Vogel übertragen wird.

Der Architekt H.P. Fischer aus Köln-Riehl, dessen Kirchbau in Wormersdorf vielen als ein gutes Modell erscheint, wird unter Zustimmung des erzbischöflichen Bauamtes mit der Planung der neuen Kirche beauftragt. Am 29. August 1951 eröffnet Dechant Heimbach mit dem ersten Spatenstich die Bauarbeiten und gibt den Namen der neuen Kirche bekannt: St. Augustinus.

Schon am 14. Dezember 1952 wird das neue Gotteshaus geweiht als die erste kath. Kirche, die in der Nachkriegszeit in Bad Godesberg erbaut wird. Mit den von der Gemeinde St. Marien gestifteten Glocken werden jetzt die Gläubigen zum Gottesdienst gerufen. Am 12./13. November 1955 wird die Kirche schließlich durch Weihbischof Josef Ferche feierlich konsekriert. Im November 1956 übernimmt Architekt Peter Rieck die Planung eines neuen Kindergartens, der im Mai 1959 eingeweiht wird. Im Jahr 1959 wird St. Augustinus selbständige Rektoratspfarrei. Johannes Vogel wird feierlich als Rektoratspfarrer eingeführt. Seit dem 15. Juni 1959 feiert übrigens Prof. Josef Ratzinger von der Theologischen Fakultät der Universität Bonn jetzt Papst Benedikt XVI  täglich in St. Augustinus die hl. Messe.

In den folgenden Jahren wird das kirchliche Leben stark durch das 2. Vatikanische Konzil geprägt. Die Gruppierungen und Vereine, wie Müttergemeinschaft, Messdiener- und Jugendgruppen, Chor, Bücherei, Caritas usw., gestalten ein aktives Gemeindeleben. Im September 1973 wird St. Augustinus zur Pfarrei erhoben und Johannes Vogel zum ersten, einzigen und letzten nur für St. Augustinus zuständigen Pfarrer ernannt. Sein goldenes Priesterjubiläum feiert er mit seiner Gemeinde 1989. Am 6. Januar 1991 wird er mit einem Gottesdienst unter dem Thema „St. Augustinus, das war sein Leben“ in den Ruhestand verabschiedet.

Pastor Klaus Brüssermann wird neben seiner Aufgabe als Pfarrer von St. Marien zum Pfarrer an St. Augustinus ernannt. Ihm gelingt die Realisierung eines über zwanzig Jahre alten Traumes der Gemeinde: am 21. Mai 1995 wird das Pfarrheim von St. Augustinus eingeweiht, gebaut nach den Plänen von Architekt Peter Breil.

In der Krypta der Kirche St. Augustinus hat übrigens schon seit vielen Jahren die Russisch Orthodoxe Gemeinde und Kirche zu Mariae Schutz in Bonn Bad Godesberg Bleibe und Heimat gefunden.

Nun gibt es keine eigenständige Pfarrgemeinde St. Augustinus mehr. Das Rad der Geschichte wurde durch das Projekt „Zukunft heute“ des Erzbistums Köln um 50 Jahre zurückgedreht. Nach Auflösung der beiden Kirchengemeinden St. Marien und St. Augustinus zum 31. Dezember 2005 und der Fusion mit Kirchengemeinde St. Servatius aus Friesdorf gibt es seit dem 1. Januar 2009 die „Kath. Kirchengemeinde St. Marien und St. Servatius“.

Text mit Unterstützung von Herrn Retterath

 


Bilder: © Sabine Hochstädter

St. Michael

Nordwestlich der Ruine der Godesburg, der nördlichsten Höhenburg am Rhein (120,8 m über NN, ca. 60 m über dem Rheintal), etwa 20 m unterhalb der Bergkuppe am äußeren Rand der spätmittelalterlichen Vorburg und in unmittelbare Nähe des zu Beginn des 19. Jh. angelegten Burgfriedhofs,  liegt die barocke Michaelskapelle, deren Weihe für das Jahr 1699 überliefert ist. Die Burgruine, Wahrzeichen Bad Godesbergs, befindet sich auf einem vulkanischen Kegel am Übergang der Hauptterrasse des Rheins zur Mittelterrasse, die aus Godesberger Bucht den südlichen Teil der Köln-Bonner-Bucht bildet. Während der Godesberg nach drei Seiten vergleichsweise steil abfällt, geht er in westlicher Richtung über in den Höhenzug der Ville.

Die Kapelle ist täglich geöffnet, von April bis Oktober von 8 Uhr bis 18 Uhr, von November bis März von 8 Uhr bis 16 Uhr.


Förderverein Michaelskapelle online

Homepage wirbt für Spenden

Der Förderverein Michaelskapelle zu Bad Godesberg e.V. ist mit einer Homepage online. Er wirbt um Spenden für die umfangreichen Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten in der Michaelskapelle. Ferner bietet die Internetseite Informationen über die Barocke Kapellenanlage und die Erimitage, sowie über die Aktivitäten und die Strukturen des Vereins.

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St. Servatius

Die Kirche Sankt Servatius wurde 1888 in Friesdorf gebaut und 1944 im Krieg zerstört. Am 30. Oktober 1949 nimmt Herr Domkapitular Dr. Corsten die feierliche Grundsteinlegung vor.

 

Bild: © Otto Schreiber

St. Marien

Am 1. Oktober 1860 wurde der Grundstein der St. Marien Kirche in Godesberg gelegt.
Der Dombaumeister Vinzenz Statz fertigte die Pläne. Pfarrer zur damaligen Zeit war Hubert Theodor Aegidius Minartz. Bis zur Fertigstellung des ursprünglichen Bauwerks 1862, das später im Jahre 1894 erweitert wurde und die heutige äußere Gestalt bekam, mussten die Godesberger Katholiken den mühseligen Weg zur Michaelkapelle an der Godesburg auf sich nehmen, um am Gottesdienst teilzunehmen.

Mit Hilfe der Spenden der damals noch nicht so zahlreichen Gemeindemitglieder und durch erhebliche Aufwendungen anderer, auch andersgläubiger Wohltäter konnte das Bauwerk begonnen und vollendet werden. Das Innere der Kirche wurde in den 60er Jahren unseres Jahrhunderts im Zuge der Liturgieerneuerung aufgrund der Beschlüsse des 2. Vatikanischen Konzils neu gestaltet.

Ein Kleinod in der St. Marien-Kirche ist die Pieta aus der Zeit der Gotik um 1300, ein Geschenk aus dem Nachlass des 1954 verstorbenen Künstlers Paul Kemp. Dieses Vesperbild gehört zu den innigsten und ergreifendsten Kunstwerken seiner Art weit und breit. Wie viele leidgeprüfte Menschen mögen im Lauf der Jahrhunderte vor dieser Pieta Sinndeutung ihres persönlichen Leidensweges und neue Kraft gefunden haben, wie viel Ergebung in Gottes Willen mag vor diesem Bild der schmerzreichen Mutter geschehen sein, wie viele Gebete mögen hier in Not und Schmerz zum Himmel geschickt worden sein.

Besondere Beachtung verdienen auch die Fenster in der St. Marien-Kirche. Aus ihnen hervorgehoben seien die Nord- und Südfenster im breiten Querschiff mit Darstellungen aus dem Leben der hl. Elisabeth bzw : des hl. Hermann-Josef und die Chorfenster mit Darstellungen aus dem Alten Testament (Opferung Isaaks und Passahmahl), die sich als Hinweise verstehen auf das Opfer Jesu am Kreuz und auf die Vergegenwärtigung des Kreuzesopfers im eucharistischen Opfermahl und auf das letzte Abendmahl Jesu, das ja ein Passahmahl war.

Ein weiterer Hinweis auf das Leiden Jesu ist sodann der Altar aus den 60er Jahren, der in seiner Ausgestaltung an die Dornenkrone des Herrn erinnern soll. Der ebenfalls moderne Tabernakel zeigt Ähren und Trauben als die Ursprünge der eucharistischen Gestalten von Brot und Wein, in denen sich Jesus Christus uns schenkt, wenn wir seinen Auftrag aus dem Abendmahlssaal erfüllen: „Tut dies zu meinem Gedächtnis!"

Aus der Geschichte der St. Marien-Pfarre seien neben der Gründung des Markusstiftes im Jahre 1878 und der Gründung des Hermann-Josef-Hauses im Jahre 1910 (die Armen Dienstmägde Jesu Christi aus dem Kloster in Dernbach arbeiten schon seit 1865 hier) die Pfarrer genannt, die jeweils den Stempel ihrer Persönlichkeit dem Leben und damit der Geschichte der Gemeinde aufprägten, die freilich ohne das qualifizierte Mitwirken zahlloser engagierter Mitglieder der Gemeinde im Laufe der langen Zeit seit Bestehen der selbständigen Pfarrei im Jahre 1805 ihren Dienst nicht hätten tun können. So sollen hier ihre Namen stellvertretend für alle Mitarbeiter in der Gemeinde genannt werden, da eine ausführliche Chronik den Rahmen dieses Seite übersteigt.

1805 Jakob Joseph Domsell
1818 Caspar Joseph Conzen
1823 Wilhelm Balthasar Schmill
1833 Johann Wilhelm van de Fenn
1843 August Wurm
1852 Wilhelm Constantin August Buschhausen
1854 Heinrich Joseph Kemmerling
1857 Hubert Theodor Aegidius Minartz (Erbauer der Marien-Kirche)
1889 Dr. Hermann-Josef Winter, Dechant
1929 Wilhelm Lücking, Dechant
1936 August Heimbach, Dechant
1958 Bernhard Limburg, Dechant
1967 Joseph Bontenbroich
1980 Klaus Brüssermann
2007 John Nampiaparambil
2009 Dr. Josey Thamarassery
2011 Dr.Wolfgang Picken, Dechant

 

 


Bilder: © privat

 

3D-Animation der St. Marien Kirche

 

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St. Markus

Die schlichte, in neuromanischen Formen 1890/91 errichtete Markuskapelle, 1910 um ein Seitenschiff erweitert, entstand im Zusammenhang mit dem Bau des pfarreigenen Krankenhauses (Markusstift) an der Burgstraße, unweit der Marienkirche. Zu diesem Zweck wurde trotz zahlreicher Einwände das an gleicher Stelle stehende, älteste Gebäude in Godesberg niedergelegt, das aller Wahrscheinlichkeit nach aus dem 12. Jh. stammende Kirchlein des Kapellenhofs, einem bereits im 9. Jh. erwähnten Besitz des Bonner Cassiusstifts.

1731 war an dieser durch den kurfürstlichen Beamten Markus von Schoenhoven eine Frühmesse gestiftet worden. Über den Wiederaufbau bzw. Neubau des angeblich „morschen" mittelalterlichen Kirchleins heißt es in einem zeitgenössischen Bericht: Die neue Kapelle wurde „in derselben Weise, in demselben Style, unter Beibehaltung aller Details und unter Verwendung des gleichen Materials wieder aufgeführt, wobei eine notwendige kleine Vergrößerung durch Verschieben der Längsachse vorgenommen wurde, und auch das betr. Kreuzgewölbe in der gleichen Art und Weise wieder hergestellt." Es entstand ein vierachsiger Bau mit romanischen Zwillingsfenstern an der Straßenseite, einem Vorgelagerten Eingangsbereich sowie einer kleinen Apsis.

Wie schon der Vorgängerbau, besitzt die Markuskapelle ein anderweitig genutztes Obergeschoss. Das 1984 geschlossene Krankenhaus beherbergt seit 1989 ein Seniorenwohnheim. Die frühere Krankenhauskapelle mit ihrer zeittypischen neuromanischen Ausstattung wird heute regelmäßig für Wochentagsgottesdienste genutzt.

St. Sebastianus

Die Kapelle im Ortsteil Schweinheim (Ecke Waldburgstraße Vennerstraße) wurde in den Jahren 1914/15 im Stil des Neobarock errichtet (Weihe 29. Juni 1915). Sie hat den als Schutzheiligen gegen die Pest verehrten Märtyrer Sebastianus zum Patron und ist von daher auch unter dem Namen Pestkapelle bekannt.

Architekt war der Godesberger Karl Schwarz, der sich eng an die Entwürfe des Provinzialkonservators Edmund Renard und dessen Mitarbeiter Theodor Wildeman hielt. Eingangs- und Chorseite des dreiachsigen, weiß verputzten Baus sind dreiseitig vorgezogen. Das geschweifte Dach mit einem als Laterne gestalteten Glockentürmchen bestimmt auch die Deckenform des Innenraums.

Das barockisierende Altarrentabel zeigt eine Kopie des bekannten Rubensgemäldes Christus am Kreuz. Eine Holzfigur der hl. Lüfthildis, möglicherweise die Kopie eines älteren Stückes, bezeugt die alte, erst nach 1960 abgebrochene Tradition der Wallfahrt von Schweinheim nach Meckenheim - Lüftelberg. Ein vergoldetes hölzernes Sebastianusreliquiar eine volkskunsthafte Figur des Pestheiligen und ein das Martyrium des hl. Sebastian darstellendes Gemälde (Arbeiten aus dem 17./18. Jh.) stammen der Überlieferung nach aus dem Kloster Marienforst, zu dessen Sebastianusreliquiar nachweislich bereits im 17. Jh., insbesondere im Anschluss an Pestepidemien, Prozessionen aus dem Bonner Raum und aus Königswinter zogen.

Die über dem Portal der Kapelle befindliche Texttafel "Bis hierher ging die Pest im Jahre 1666" erinnert an jene Elendszeiten und daran, dass die heutige Kapelle mindestens einen Vorgängerbau besaß, der gleich gegenüber im Bereich der heutigen Straßenkreuzung stand und bald nach Fertigstellung des Neubaus 1915 niedergelegt wurde. Quellen darüber, ob der Bau der ersten Pestkapelle von Marienforst oder von einer Initiative der Bevölkerung ausging oder ob ihm eine Stiftung zugrunde lag, sind nicht überliefert.