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Chor „phon-idable“ in Werl

Chorbesuch bei einer „Ehemaligen“

Am 15. September 2012 ging der Chor „phon-idable“ aus Friesdorf auf Tour ins westfälische Werl. In die Bördelandschaft hatte es zum Jahreswechsel eine „Ehemalige“ verschlagen. Ein Besuch war natürlich „Ehrensache“, nur ein Zeitpunkt nicht so leicht gefunden. Am Samstag gegen 08.00 Uhr war es dann so weit. Mit Pkw's ging es los und die 145 Kilometer waren zügig geschafft.

Die herzliche Begrüßung mündete in ein zweites Frühstück mit Sekt, Kaffee und belegten Broten, die bei schönem Wetter auf der Terrasse noch einmal so gut schmeckten. Gegen Mittag machten wir uns auf in die Altstadt. Auf der kurzen Strecke zum Treffpunkt gab es schon die ersten Eindrücke der Werler Geschichte. So erfuhren wir vom früheren „Preußischen Lehrerseminar“, einer heutigen Hauptschule, und den Ansiedlungen am "Neuergraben". Um 12.30 Uhr begann die Stadtführung. Unter kenntnisreichen Erläuterungen führte uns Tobias Gebhardt über das Heimatmuseum im Haus Rykenberg und angrenzende Gärten zur Propsteikirche St. Walburga. Errichtet im 14. Jahrhundert aus Grünsandstein, einem regionalen Baustoff, beherbergt sie neben Reliquien der Heiligen Walburga, dem Heiligen Kreuz und dem Votivbild auch das Gestühl des 1450 zuerkannten Offizialgerichts. Die Ausgestaltung verschiedener Altäre, wie zum Beispiel dem Rosenkranzaltar, beeindruckten in Material und Formgebung. In diesem Raum musste einfach gesungen werden und so erklang das „Halleluja (An Eastern Chan)" von Gordon Young. Durch die Krämergasse mit ihren historischen Gebäuden ging es zur Kapelle „Muttergottes in der Not“, deren Pieta früher vor der Stadtmauer zu finden war. Schließlich endete unser Rundgang in einem weiteren spirituellen Highlight, der Wallfahrtsbasilika Mariä Heimsuchung, seit 1953 eine „Basilica minor“. Entgegen der Bezeichnung ein recht großer Kirchenbau mit freizügigem Vorplatz. In den Außenbereichen sind verschiedene Papstwappen zu bewundern, in Seitengängen geben großformatige Gemälde Szenen der Übergabe des Gnadenbildes wieder.

Dabei erfuhren wir Näheres über die seit dem Stadtbrand von 1657 aufgenommene, rege Wallfahrertätigkeit zum Gnadenbild in Werl (einer Ringpfostenstuhlmadonna aus dem 12. Jahrhundert). Nach dem letzten Krieg sorgten Wallfahrten der Vertriebenenverbände für große Pilgerscharen. Auch bei unserem Besuch feierte gerade eine Pilgergruppe die heilige Messe.

Nach einem gemeinsamen Essen vertraten wir uns bei einem Gang über den Parkfriedhof ausgiebig die Beine und dann war es auch schon Zeit, Lebewohl zu sagen.

Es fiel nicht leicht, Abschied zu nehmen, aber wie heißt es?: wer nicht geht, kann nicht wiederkommen. Und das Wiederkommen ist versprochen. Bis dahin bleiben viele Eindrücke lebendige Erinnerung an einen schönen wie interessanten Chorausflug.

Michael Rupp

Bild: © privat